WW EKB Stammhäuser geho Zürich
Studienauftrag Erneuerung Küche + Bad Stammhäuser, Genossenschaft Hofgarten Zürich
Projektbeschrieb

 

Küchen

Im Familienalltag bildet der Küchentisch das Zentrum des Geschehens. Um diesem mehr Raum und Tageslicht zu schaffen, werden die Küchenelemente umorganisiert: In den 3-Zi. Wohnungen Haus Nr. 21 wird eine Zeile mit Spülbecken an die Wand zum Bad gelegt, sodass sogar auf einen zusätzlichen Schacht verzichtet werden kann. In den Küchen im Haus Nr. 23 ist der ganze Arbeitsteil auf die gegenüberliegende Raumseite gespiegelt, eine neue Steigzone im Eckelement angeordnet. Die Korpusse werden übertief vorgeschlagen, um mehr Platz zum Arbeiten und eine einfache Leitungsführung zu bieten.

Im Sinne eines Ressourcen schonenden Bauens werden die hochwertigen, noch gut erhaltenen Elemente der Stahlküchen wiederverwendet und mit neuen Teilen aus Holzwerkstoff durch den Schreiner ergänzt. Eine neue eingepasste Arbeitsplatte aus Naturstein bindet die Elemente zusammen. Dabei entsteht ein lebendiges Spiel aus Oberflächen mit unterschiedlicher Haptik und Farben, welches auch im Unterhalt Vorteile mit sich bringt. Ein defektes Bauteil kann auch später ausgewechselt werden und integriert sich trotz Unterschieden selbstverständlich. Die klassischen hexagonalen Bodenplatten werden professionell gereinigt und wo nötig ergänzt. Ein umlaufendes Farbfries unterstreicht die vertikale Gliederung der Räume und lässt die Überhöhe als Qualität erleben. Die Nordseite der Wohnung erhält durch die Farbe eine gewisse Wärme und Introvertiertheit. Diese Ausformulierung unterstreicht die unterschiedliche Atmosphäre zu den Räumen gegen den Hof auf der Südseite.

 

Bäder

Am Layout der Bäder wird vordergründig nicht viel verändert, sie funktionieren optimal. Für den Leitungsersatz ist aber eine Erneuerung der Steigzone unumgänglich. Diese wird so ausformuliert, dass beim neuen grossen Waschtisch Manövrier- und Stellfläche entsteht. Ein Mehrwert bietet auch ein möglicher Anschluss für mieterseitige Waschmaschinen. Die Badewannen können an Ort neu beschichtet und somit erhalten werden. Die neuen Wandplatten werden farblich vom Bestand abgesetzt, im Format aber angepasst. Auch hier tritt Neues mit Altem in den Dialog und spannt den Bogen zu den Küchen.

 

Anmerkungen

Die Wiederverwendung von Bauteilen reduziert den CO2-Ausstoss massgeblich, Stand heute leider nicht zwingend auch die Kosten. Gerade deshalb ist es wichtig, dass verantwortungsvolle Bauträger eine Vorreiterrolle einnehmen. Selbstverständlich funktioniert das Raumdispositiv aber auch mit komplett neuen Ausstattungen, sollte sich herausstellen, dass doch keine Teile recycelt werden können oder wollen. Für die Küche empfehlen wir Holzwerkstoff anstelle von Stahl, weil eine bis zu fünf mal bessere Ökobilanz die Langlebigkeit nicht wett macht.

Im Dachgeschoss wurde nur die Schachtführung überprüft. Die Grundrisse sind in einem nächsten Schritt im Detail zu entwickeln. Die nicht mehr benötigten Kamine der Heizung werden im Zuge der Sanierungsarbeiten abgebrochen.

 

Varianten zweites Bad

In den 4-Zi. Wohnungen Haus Nr. 21 erlaubt die Raumtiefe des Bades eine Zweiteilung. Das gefangene Bad wird über die gleiche Steigzone erschlossen und mit einer Verglasung in der Trennwand belichtet. Alternativ könnte auch eine kleine Nasszelle am Ende des Korridors eingefügt werden (Variante grün). Dies bedingt allerdings den Abbruch der Trennwand von Küche zu Wohnraum. Dieser Eingriff führt in jedem Fall zu einem zeitgemässen Grundriss. Im Haus Nr. 23 fügt sich ein Duschbad als Vorzone zum hinteren Südzimmer ein. Dieses wird mit den verbleibenden 13 m2 in seiner Nutzung kaum eingeschränkt. Die Steigzone entsteht als logischer Fortsatz der bestehenden Gebäudestruktur. Die zusätzliche Nasszelle mit grosser Dusche verspricht einen beachtlichen Mehrwert.

 

Variante Raumaufteilung 3-Zi. Wohnung

Um die Küche als Zentrum besser an die restlichen Zimmer anzubinden, werden die nichttragende Wände vom Bad abgebrochen und die Räume neu aufgeteilt. Der Wohnungseingang mit Garderobe wird zur offenen Verbindung von der Küche über die Diele zum Wohnzimmer. Die neue Trennwand zum Bad ist gleichzeitig Steigzone, welche auch die mechanische Abluft vom Bad aufnimmt.

Projektdaten

Studienauftrag 2021, engere Auswahl
Ausloberin: Genossenschaft Hofgarten Zürich
Nutzung: Mietwohnungen